ARK: Survival Evolved – Ist das Aberration-DLC ein Fehltritt?

Der Werdegang von ARK: Survival Evolved ist durchaus holprig und das Spiel hat von seiner ersten Ankündigung bis zum Full-Release wohl sämtliche Stati vom Genre-Retter und -Innovator bishin zum überteuerten halbfertigen Abzock-Spiel durchlaufen.

Nun soll schon im Oktober, nur etwas über einen Monat nach dem Release, ein weiteres, kostenpflichtiges DLC erscheinen. Aber ist dieser Schritt wirklich der richtige? Ist es wirklich das, was dieses Spiel vorranbringt?

Viele in der Community sind eher zwiegespalten – und werfen den Entwicklern vor, dass man sich lieber erst einmal um die Performance und die vorhandenen Inhalte kümmern sollte, bevor man weitere veröffentlicht.

Kurzer Rückblick

Für alle, die die Daten nicht mehr ganz im Kopf haben – und im Sinne der Übersicht gehen wir nochmal einige der wichtigsten Punkte für ARK: Survival Evolved durch:

In der Entwicklung des Spiels, die Mitte 2015 begann, gab es bereits mehrere Ableger, neue Maps und kostenpflichtige DLCs.
Mit dem neuen „Last man Standing Modus“ ARK: Survival of the Fittest im Juli 2015 traf Studio Wildcard zwar den Nerv der Zeit, aber wie sich später anhand von PlayerUnknown Battlegrounds zeigen sollte, waren das Timing nicht ganz perfekt.
Zwar wurde das Spiel als Standalone gelauncht, floppte aber eher und wurde dann circa ein Jahr später später wieder eingegliedert.

Es folgte ein weiteres, kostenloses DLC – in Form der The Center Map – die allerdings ursprünglich durch einen Modder erstellt und dann im Mai 2016 als offizielles DLC veröffentlicht wurde.

Die Total-Conversion Primitive Plus war dann der nächste Zusatzinhalt auf der Liste, der am 28. Juli 2016 als offizielle Mod für ARK: Survival Evolved veröffentlicht wurde. Auch diese Mod war vorher ein Community-Projekt, das eingegliedert wurde.
In dieser Mod werden die technisch fortschrittlicheren Dinge in ARK bewusst deaktiviert, um den namensgebenden „primitiven“ Spielstil auszuüben.

Der Paukenschlag in Sachen DLC`s kam aber dann im September 2016 Scorched Earth auf den Plan – ein kostenpflichtes DLC innerhalb der Early-Access-Phase.
Die neue Wüstenkarte mit diversen neuen Kreaturen, Items und Bossen brachte Veränderungen in die ARK-Landschaft – kostete aber auch stolze 20€, fast soviel wie das Grundspiel dieser Zeit.

Das darauf folgende DLC Ragnarok – ebenfalls eine ehemalige Communitymod, die durch ein Sponsoring-Programm gefördert wurde – war ebenfalls kostenlos – und wurde mit dem Full-Release des Titels ausgeliefert.

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Aberration – zum unglücklichen Zeitpuntk

In diese Liste reiht sich also im Oktober auch das neue, kostenpflichte DLC „Aberration“ ein.
Eine komplett neue Welt, neue Mechaniken und Spielumgebungen, neue Monster, Items, Werkzeuge und mehr! Wirklich interessant aufgemacht, mit eigener Story und eine nette Auffrischung des Gameplays.

Aber unglücklicher hätte der Zeitpunkt für die Ankündigung und Veröffentlichung wohl nicht kommen können.
Erst verzögerte sich der Full-Release des Titels, dann folgte eine drastische Preiserhöhung noch vor dem eigentlichten Release, zu dem man sich erst zwei Wochen später äußerte – und schließlich folgte die Kritikwelle zum Release selbst, bei dem der tatsächliche Wert des Spiels von vielen Seiten angezweifelt und diskutiert wurde.

Und nur zwei Tage nach dem umstrittenen Full-Release wird der mysteriöse Countdown veröffentlicht, der sich einen Tag später als kostenpflichtes DLC entpuppt, welches wieder mit 20€ zu Buche schlägt.

Warten wäre wohl die bessere Option gewesen

Insbesondere so extrem kurz auf den Release mit einem kostenpflichten DLC zu folgen – das ist wohl eine denkbar schlechte Option gewesen.

Soviel positives man von Studio Wildcard und dem Titel ARK: Survival Evolved halten möchte, diese Aktion rückt alles etwas aus dem „schöne Welt“-Bild und zeigt uns die Schattenseiten der Spiele-Entwicklung – namentlich Profit und Finanzierung.

Schaut man sich die Kritiken in den Steam-Bewertungen und viele der Posts in Community-Hub an, liest man oft von diversen Abstürzen, Lags, Spielfehlern bishin zum Vorwurf der fehlenden Kommunikation und Abzocke durch die Entwickler.

Und tatsächlich, ARK: Survival Evolved hat noch viele Ecken und Kanten. Es hat noch einiges an Bugs und dazu auch viele Inhalte die noch nicht richtig funktionieren oder einiges an Fehlern haben – darunter auch welche, die schon seit jeher im Spiel vorhanden sind.
Es wäre wohl taktvoller gewesen, hier erst einmal anzusetzen und zumindest den Großteil der groben und oft gemeldeten Fehler auszubügeln – anstatt ein weiteres DLC anzukündigen.

Was hätte man anders machen können?

Niemand sagt, dass ein DLC eine schlechte Sache ist. Und wenn wir realistisch sind, dann müssen Serverkosten, Entwicklungsarbeit und das Personal an sich, alles was hinter so einem Spiel steckt, auch bezahlt werden.

Allerdings hat man hier seitens Studio Wildcards PR-technisch wohl eher einen Aussetzer gehabt – und war entweder zu enthusiastisch über die Inhalte von Aberration, oder ja… was denn?
Anhand des Erfolges des Spiels ist von finanziellen Problemen wohl eher nicht auszugehen – und über die genauen Motive der Ankündigung zu diesem Zeitpunkt können wir wohl nur spekulieren.

Man hätte das DLC ankündigen können, aber vielleicht hätte man es einfach anders verpacken sollen.

Die Ankündigung unter dem Vorbehalt, dass erst alle groben Fehler bei vorhandenen Inhalten, oder wenigstens beim Grundspiel und dem Scorched Earth-DLC, ausgebügelt werden – und man sich danach auf die neue Welt von Aberration freuen kann, zum Beispiel.

Oder sogar noch ungezwungener und ohne zuviel zu Versprechen – mit mehr Teasern im Stil der „Mysterious Mysteries„, mit einem viel länger laufenden Timer, der das DLC dann im Winter für den Frühling ankündigt.

So wie man es jetzt allerdings gemacht hat, wirkt es eher wie der Weg zu schnellen weiteren Profiten.

Also, ist Aberration ein Fehltritt?

Wir möchten nun zur Beantwortung der anfangs gestellten Frage kommen: „Ist das Aberration-DLC ein Fehltritt?„.

Diese Frage einfach nur mit einem „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten, wäre wohl nicht angemessen.
Das DLC an sich und seine vorgestellten Inhalte stellen aus unserer Sicht eine nette Abwechslung sowie ein Vorranschreiten der Story im ARK-Universum dar – und sich durchaus positiv zu betrachten.

Alles andere allerdings, der Zeitpunkt er Ankündigung, die Art der Ankündigung und auch das „Füße stillhalten“ trotz all der Kritik seitens Studio Wildcard – das war ein Fehltritt.

In einem anderen Beitrag, in dem wir uns zum neuen Preis von ARK: Survival Evolved geäußert haben, hielten wir den Preis für gerechtfertigt.
Angesichts der neuen Ereignisse rund um das neue DLC, müssen selbst wir uns die Frage stellen, ob der Preis unter diesen Vorraussetzungen gerechtfertigt ist.