Warum traut sich kein großer Entwickler an ein fertiges Survivalspiel?

fertiges Survivalgame

fertiges Survivalgame - ARK Rust DayZ

Die Palette an Survivalspielen ist mittlerweile sehr breit gefächert – von Spielen mit Zombies über Aliens bzw Mutanten, Dinosaurier und einfach nur Spielern als Gegner im Kampf ums Überleben haben wir mittlerweile eine Vielfalt an mögliche Szenarien in die wir uns stürzen können. Doch eine Frage schleicht sich beim betrachten all der Webseiten und Steamstore-Seiten immer wieder ein:

Warum gibt es kein „fertiges“ Survivalspiel?

Schaut man sich all die vielen Verteter an des Genres an, fällt auf dass sich kaum eines der Spiele nicht im Early Access befindet oder diese Phase gerade verlassen hat.
Egal ob es die Genre-Könige ARK: Survival Evolved, die DayZ Standalone, Rust oder kleinere Titel wie Empyrion oder GRAV sind – alle befinden sich im Early Access.

Schaut man sich allerdings die Entwicklerteams der Titel an wird oft schnell klar, woran das liegt. Sie sind meist klein und verfügen nicht über das Budget, die komplette Entwicklung eines Spiels bis zu seinem endgültigen Release zu stemmen.
Während bei ARK wenige dutzend Entwickler arbeiten, sprechen wir bei der DayZ Standalone wohl schon von ein paar Leuten mehr. Aber gerade die kleineren Titel bewegen sich wohl bei Entwicklerteams die oftmals nicht die zweistelligen Zahlen knacken – und haben auch ein entsprechend kleines Budget zur Verfügung.

Schaut man sich diese Fakten an, führt dies aber auch gleich zur nächsten Frage:

fertiges Survivalgame
Ein Survivalspiel mit Dinosauriern und Hightech? – ARK zeigt, dass sich neue Wege durchaus bezahlt machen!

Warum traut sich kein großer Entwickler an ein klassisches Survivalgame?

Wer kleinlich ist, könnte jetzt behaupten mit Farcry: Primal (Ubisoft) und The Division (Ubisoft / Massive Entertainment) wurden die ersten Schritte in diese Richtung gemacht.

Leider sind die zwei Spieler aber – zumindestens aus unserer Sicht – alles andere geworden, als wirkliche Survivaltitel.
Während FarCry: Primal quasi nichts anderes ist als FarCry 4 in einem etwas anderen Gewand, suggeriert The Division zwar im ersten Moment ein Survival-Titel zu sein, stellt sich bei genauerem Betrachten allerdings als Thirdperson-Deckungsshooter mit PvP- und RPG-Elementen heraus.

Mit dem was wir unter einem klassischen Survivalspiel verstehen, nämlich unseren Charakter mit Nahrung, Wasser, Medizin und Erholung am Leben zu halten und das Überleben in einer unwirtlichen Welt, in der ein Tod wirklich einen harten Rückschlag bedeutet (bishin zum Verlust aller erspielten Gegenstände), haben diese Titel allerdings herzlich wenig zu tun.

Ist ein klassisches Survivalspiel überhaupt „massentauglich“?

Bei größeren Entwicklerstudios und Publishern stellt sich wohl relativ oft die Frage nach dem nötigen Absatz – Stichwort „Massentauglichkeit„.

Diese Zweifel sollten aber spätestens seit dem Erfolg von ARK (über 2 Millionen Verkäuf in den ersten 5 Monaten), DayZ (mehrere Millionen Spieler in der Mod sowie über 3 Millionen Verkäufe der Standalone im ersten Jahr) sowie Rust (über 1 Millionen verkaufte Exemplare nach 3 Monaten) dürfte klar sein dass es sich bei Survival um kein „Nischengenre“ mehr handelt.
Die für Indietitel mitunter enormen Erfolge sprechen eine deutliche Sprache!

fertiges Survivalgame
Trotz zweifelhaftem Entwicklungsfortschritt – die DayZ Standalone und die DayZ Mod ebneten den Weg für die neuen Survivalspiele!

Kann das Rad hier nicht „neu erfunden“ werden?

Ein weiterer Kritikpunkt den man aus Sicht eines Entwicklers anführen könnte wäre das Vorhandensein von vielen, unterschiedlichen Titeln und die Übersättigung des Marktes.

Aber egal in welchem Genre – ob Egoshooter, Strategie oder RPG – gab es ein oder zwei „Vorreitertitel“ die das Genre etablierten.
Darauf folgen bis heute dutzende, wenn nicht hunderte Neuinterpretationen, neue Zugänge und andere Herangehensweisen an dasselbe Spielprinzip.
Gute Beispiele dafür sind wohl Spielereihen wie Counterstrike im Vergleich zu Call of Duty und Battlefield, die alle ihre Fanbase und Reichweite haben.
Hier ist es wahrscheinlich sogar relativ oft der Fall das die Fans der einen Reihe auch die andere verfolgen und/oder kaufen.

Warum also sollte es diese Entwicklung im aktuell aufstrebenden Survivalgenre nicht auch geben?

Ein kleiner Hoffnungsschimmer im Sommer 2016!

Immerhin, nachdem FarCry: Primal und The Division für Fans des klassischen Survivals wohl eher eine kleine Enttäuschung waren, könnte die nächste Hoffnung im Juni 2016 auf uns warten.
Denn am 22. Juni 2016 erscheint das von Hello Games entwickelte No Man’s Sky – und wird als eines der ersten „fertigen“ Space-Survivalgames hoffentlich Maßstäbe und Signale für andere Entwickler setzen – auch wenn der Schwerpunkt des Spiels wohl eher auf der Erkundung des Universums und dem Erhalt und Ausbau des Raumschiffes liegen wird, als auf dem Spielercharakter selbst.

Dennoch wird es weiterhin interessant bleiben wann, wie und ob sich Entwickler wie EA, Ubisoft oder Activision an das Genre herantrauen.

fertiges Survivalgame
Wird „No Mans Sky“ DER Maßstab, ob „fertige Survivalspiele“ funktionieren können?

Eure Meinung ist gefragt!

Wünscht ihr euch ebenfalls ein „fertiges“ Survivalspiel eines größeren Publishers? Oder ist es gerade der Early-Access mit Communitynähe und kleinen Teams, der den Reiz für das Genre mitunter aus eurer Sicht ausmacht?
 

 

Chris ist ein Survival- & Sandboxgame-Fanatiker und seit den ersten Stunden der DayZ Mod und Minecraft "infiziert". Er ist außerdem Drahtzieher und Gründer der Seite und kümmert sich um eine Vielzahl unterschiedlicher News zum Genre die anfallen. Daneben ist er für die Verwaltung der Seite zuständig und kümmert sich um quasi alles, was im Hintergrund abläuft.

2 Kommentare

  1. Ich finde es faszinierend zu erleben wie ein Spiel sich entwickelt und finde es nicht schlimm unfertige Spiele zu nutzen. Bei Ark erlebe ich immer wieder aha Effekte wie auch bei TheHunter. Man entwickelt tatsächlich einen Bezug zu den Spiel.

  2. leider entwickeln sie die meisten titel in dem genre alle in die selbe richtung. es ist einfach lohnenswerter andere spieler zu killen und deren kram zu klauen, anstatt wirklich in der welt an sich zu überleben.

    dayz konzentriert sich seit monaten nur auf neuen kram wie waffen,ausrüstung im allgemeinen und einer größeren map. basebuilding und richtige zombies die nicht durch wände glitchen sucht man hier vergebens.

    h1z1 war für mich zu beginn ein hoffnungsschimmer, aber durch firmenwechsel etc. wurde auch dieser titel an die wand gefahren. auch hier wird sich mehr aufs pvp konzentriert und die welt wirkt lieblos gestaltet. zombies sind lachhaft und die map größe ebenfalls.

    für mich persönlich macht nur noch ark spaß, denn dort kommen regelmäßig updates und das basebuilding is der hammer. zudem ist es nicht so stark auf pvp ausgelegt wie andere titel in dem genre.

    Ich hoffe ja immer noch auf eine Firma die mit herzblut an nem titel arbeitet und nicht fürs schnelle geld. Eine Firma die auch die welt detailreich aufbaut mit wiedererkennungswert und nicht stumpf immer und immer wieder die selben gebäude und gleichen möbel, wie z.b. dayz es macht.

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