Conan Exiles – Das Überleben im Land der Verdammten im Test

Conan Exiles Test

Wird Conan Exiles sich selbst als großes Sandbox-Survival im Conan-Zeitalter gerecht oder verschwindet der Titel kurz nach Release in der Versenkung? Die Antworten gibt’s im Test!

Willkommen im Land der Verbannten

Die Sonne steht im Zenit und brennt erbarmungslos. Man kann die Hitze der Wüste förmlich spüren. Wir wurden an ein Kreuz genagelt, zum Sterben zurückgelassen um für unsere Taten zu bezahlen. Die Aasgeier freuen sich auf ein weiteres Festmahl, als uns plötzlich ein Fremder zu Hilfe kommt – es ist Conan selbst! Er schneidet uns los, gibt uns Wasser und überlässt uns unserem Schicksal. Ab jetzt sind wir auf uns allein gestellt und der Überlebenskampf beginnt.

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Der ikonische Conan selbst verhindert unseren qualvollen Tod am Kreuz.

Dies sind die ersten Szenen im, nicht ganz so neuen, Conan Exiles von Funcom. Nicht ganz so neu, weil dem Release am 8. Mai mehr als ein Jahr Early Access Phase vorausgingen und das Abenteuer damit fast schon zur Grundausstattung des Sandbox-Survival-Genres zählt. Zu Beginn des Early Access erlebte das Spiel einen Ansturm an Usern die letztlich aber genauso schnell gingen wie sie kamen.
Die Spielerzahlen brachen mehr und mehr ein und so manche Stimme beerdigte das Survival bereits bevor es offiziell released wurde.

Wir zeigen wie es heute um den Survival-Titel im Conan-Universum steht!

Baby du siehst gut aus! – Aufbruch ins Ungewisse

Zu Beginn des Abenteuers muss erst einmal ein Barbar erstellt werden, mit dem wir durch die Welten ziehen wollen. Der Fantasie sind hierbei beinahe keine Grenzen gesetzt. Neben Geschlecht, Körperbau und Haarpracht, kann auch an den Gesichtszügen oder der stimmlichen Gewalt feinjustiert werden. Auch seinen Stamm und eine Religion wählt man für sich aus.

Die Wahl der Religion hat im späteren Spiel durchaus Einfluss auf den Werdegang unseres Barbaren. So kann man unter hohen Ressourcenaufwand im Spielverlauf seine Gottheit rufen um diese für seine Ziele einzusetzen.

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Der Charakter-Editor von Conan Exiles bietet uns viele Optionen zur Anpassung.

Ist unser Avatar erstellt, geht es auch schon los. Zu Beginn des Spiels krallen wir uns alles was nicht niet- und nagelfest ist und basteln uns die erste Kleidung und die ersten Waffen, denn die Wildnis ist gefährlich und erbarmungslos. Nachdem wir erste Gegenstände erstellt haben, der Durst gelöscht und der Hunger gestillt ist, stampfen wir uns eine Behausung aus dem Boden und sind damit vorerst vor äußeren Einflüssen sicher.

Dies ist, kurz umrissen, auch die Motivation bei Conan Exiles. Immer mehr sammeln und immer mehr erschaffen. Dabei ist vor allem der Baumodus sehr intuitiv und leicht zu handhaben. Das Menü ist übersichtlich gehalten. Wir sind im Prinzip ständig damit beschäftigt Bedürfnisse wie Hunger und Durst zu stillen und nebenher allerhand Krams zu sammeln und diese Ressourcen dann wiederum in unseren kleinen Stützpunkt zu stecken.
Mit der Zeit schalten wir immer mehr Rezepte frei, werden stärker und widerstandsfähiger, denn nahezu jede Aktion im Spiel wird mit Erfahrungspunkten belohnt die wir wiederum in unsern Charakter und seine Skills stecken.

Je tiefer wir in die Welt von Conan Exils eindringen, umso stärker werden die Monster die unsere Wege kreuzen. Vorbereitung ist also alles! Es macht daher im Verlauf des Spiels durchaus Sinn, sich die Fähigkeiten einiger NPCs zu eigen zu machen und damit die für uns unliebsamen Arbeiten weiterzugeben. Das passiert natürlich nicht ganz freiwillig.

Ferner müssen wir die NPCs erst bewusstlos prügeln und sie dann mithilfe von Folter gefügig machen. So ist es möglich nach und nach eine Stadt mit Untertanen zu errichten, die für uns Wachdienst schieben oder Waffen schmieden.

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Am Rad der Schmerzen brechen wir den Willen unserer Sklaven.

Auch das Herstellen von immer komplexeren Materialien wird im weiteren Verlauf des Spiels zu einer kleinen Herausforderung, denn ein Register gibt es nicht. Wir müssen uns wohl oder übel durchprobieren um wertigeres Material herzustellen. Den einen Weg gibt es dabei nicht und viele Materialien sind auch auf verschiedene Arten herzustellen. Doch bekanntlich geht ja probieren über studieren.

Das Kampfsystem hat im Vergleich zur Early Access einen deutlichen Sprung gemacht. Wirkte alles anfangs noch sehr statisch und träge, kommt nun eine erfrischende Dynamik in den Kämpfen auf. Es ist nun möglich Combos zu starten. Dabei hat jede Waffe ihren ganz eigenen Stil und auch Effekte die durch schwere Angriffe ausgelöst werden. Mehr Dynamik erhält der Kampf nun auch durch Ausweichmanöver oder Tritte die den Gegner zurückstoßen.

Im Vergleich zur Early Access wurde die Spielwelt zum Release nochmal kräftig aufgestockt. Es kamen eine Vielzahl an neuen Gebieten und Gegnern hinzu. So können uns jetzt durch Sumpfgebiet Küstenabschnitte oder Vulkandungeons schlagen und uns in den jeweiligen Gebieten mit den Boss-Monstern duellieren. Als Belohnung gibt es besondere Gegenstände. Aber Achtung: unser Barbar sollte schon eine ordentliche Stufe erreicht haben bevor wir uns den Boss-Kämpfen widmen, die bei weitem kein Zuckerschlecken sind!

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In kniffligen Dungeons warten Gegner wie diese riesige Schlange.

Alleine oder zusammen überleben

Neben dem klassischen Singleplayer-Modus setzt Conan Exiles eher auf das Multiplayer-Erlebnis. Natürlich kann man die Welt entspannt alleine erkunden und nach und nach seinen Charakter und dessen Stützpunkt ausbauen, so richtig Freude kommt allerdings erst auf Online-Servern mit anderen Spielern auf. Die Größe der Server ist dabei recht übersichtlich. So sind große schlachten mit über 100 Spielern nicht möglich, jedoch trägt die Übersichtlichkeit der Server auch zur Atmosphäre bei. Man läuft sich durchaus über den weg, trampelt sich aber nicht in diesem herum. Trotzdem ist auf den PvP-Servern immer die Anspannung zu spüren, dass man jederzeit überfallen werden kann. Ein Nervenkitzel der Survival-Games wie Conan Exiles ausmacht.

Neben dem Onlinemodus PvE, gibt es auch den Modus PvE. Im „Player versus Environment“ duelliert man sich nicht mit anderen Spielern auf den dafür vorgesehenen Servern, sondern man unterstützt sich beim Erkunden von Gebieten oder kämpft gemeinsam gegen Monster. Ziel hier ist es nicht das Hab und Gut anderer Spieler zu plündern, der Fokus liegt hier eher auf entspanntes Miteinander. Damit kann man den Fokus auf das Bauen legen und ungestört größere Städte aus dem Boden stampfen.

Aufpolierte Atmosphäre und Tiefgang

Je länger wir durch die Lande streifen, desto tiefer tauchen wir in die Welt von Conan Exiles ein. Wir finden Tagebücher, Notizen oder Hinweise auf Ereignisse die an den jeweiligen Fundorten stattgefunden haben. Das verleiht dem Spiel Tiefe. Diese Randgeschichten sind immer passend platziert und ergeben, je länger man spielt und je mehr man findet, ein stimmiges Gesamtbild.
Bereits im Early Access waren einige dieser Storypuzzles zu finden. Nach Release wurde aber hier nochmal an der Anzahl geschraubt.

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Riesige antike Schrifttafeln wie diese reagieren auf unsere Anwesenheit und verraten uns Story-Häppchen.

Neben den Storyelementen gibt es auch allerhand Vegetation und Getier zu entdecken. Die Landschaft in Conan Exiles ist sehr schön anzusehen und durchaus detailreich. Bei wechselnder Umgebung kommt nie Langeweile auf. Wir klettern auf Berge, finden Oasen und erkunden Höhlen. Wir erforschen die Wüste, den Sumpf oder das Innere eines Vulkans. In jedem Gebiet wird durch spezifische Vegetation und den typischen „Bewohnern“ eine Stimmung erzeugt die uns tief in die Umgebung eintauchen lässt. Dabei wirkt keine Pflanze, kein Stein fehl am Platz. Noch mehr Leben wird der Karte durch Tiere, Monster und NPCs eingehaucht. Wir spüren förmlich dass wir nicht alleine sind. Das schafft Abwechslung und die Gewissheit – die Karte ist bevölkert. Das Spiel zwischen Licht und Schatten schafft, neben dem Tag-Nacht-Wechsel und verschiedenen Wetter, Dynamik.

Grafisch bewegt sich Conan Exiles auf einen guten Niveau. Die Umgebung ist detailreich und immer in Bewegung. Schatten verleihen mehr Realismus. Einige Animationen, gerade im Kampf, wirken noch etwas hölzern, dies tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Auch unsere Barbaren sehen durchaus gut aus. Die Proportionen stimmen und die Gesichter sind gut ausdefiniert. Sicherlich bewegen wir uns hier grafisch nicht auf absoluten High-End Niveau, das ist aber auch nicht nötig. Conan Exiles sieht gut aus und macht Spaß.
Wichtiger Punkt ist sicherlich auch ein breites Publikum erreichen zu können. Deshalb wäre es kontraproduktiv eine hohe Rechnerleistung vorauszusetzen. Auch mit etwas älteren Modellen läuft der Titel flüssig.
Um das Spiel spielen zu können, benötigt ihr mindestens einen Core i3-4150 3.5GHz, eine GeForce GTX 660 bzw. Radeon R7 370 und 4GB Ram oder vergleichbare Hardware. Auf höchster Leistung läuft Conan Exiles mit einem Core i7-950 Quad 3.06GHz, einer GeForce GTX 1070 bzw. Radeon Pro Duo 8GB und 8GB Ram oder vergleichbarer Hardware.

Fazit

Conan Exiles ist ein Survival-Sandbox-Titel der absolut Spaß macht. Die Motivation ist selbst nach zig Stunden noch sehr hoch und es gibt immer noch Neues zu entdecken. Die Einbrüche in den Spielerzahlen im Early Access liegen wohl in den noch fehlenden Inhalten und den etwas hölzernen Kampfsystem. Dies wurde nun aber nach dem offiziellen Release behoben.

Ein überarbeitetes Kampfsystem und mehr Inhalte lassen den Spielspaß wieder steigen. Der Survivalaspekt kommt sehr gut zum Tragen. In jedem Spielmodus ist es ein ständiger Kampf ums Überleben. Wir müssen uns kontinuierlich mit Nahrung und Wasser versorgen und darauf achten, dass unser Barbar nicht den Hitzetod stirbt.

Dazu kommen Monster, NPCs und im PvP auch andere Spieler die uns nach dem Leben trachten. Die Spannung wird also hoch gehalten, was wiederum den Spielspaß oben hält. Der Baumodus ist sehr detailliert und bietet unzählige Möglichkeiten. Von der kleinen Hütte zur befestigten Stadt – eine enorme Motivation sich sein Reich aufzubauen und bei der Stange zu bleiben. Dies bietet nicht zuletzt unheimlich viele Möglichkeiten den Survival-Trip anzugehen und das Spiel immer auf neue Arten neu zu entdecken.

Conan Exiles hat definitiv das Potential der Titel im Genre zu werden. Laut Funcom werden kontinuierlich Verbesserungen eingebaut und Inhalte erweitert werden. Bleibt der Titel auf diesem Weg, werden die Userzahlen wieder steigen und Conan Exiles unter Fans weit nach vorne katapultieren.

Conan Exiles wurde am 8. Mai released und ist für 39.99€ erhältlich.

Überblick der Rezensionen
Story / Szenario
6
Gameplay
8
Technik & Performance
7
Preis-Leistung
9
Zockt alles was nicht bei "drei" auf dem Baum ist und hat sich, neben seiner Vorliebe für Sportspiele, vor allem am Open-World-Game festgekrallt. Reviews, Walktroughs und Previews gehören zu seinen Steckenpferden.
conan-exiles-das-ueberleben-im-land-der-verdammten-im-testConan Exiles ist ein Survival-Sandbox-Titel, der sich ordentlich entwickelt hat. Die Kombination aus PvE und PvP macht einfach Spaß - und bietet mit Charakter- und Basisentwicklung, Story-Puzzeln und einer Vielfalt an möglichen Spielweisen Stoff für endlose Spielstunden im Land der Verbannten.

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