Will to Live Online – das Survival-RPG im Test

Will To Live Online Review Test

Stell dir vor die Apokalypse ist überstanden, die Menschheit ordnet sich neu und das Gesetz des Stärkeren ist die Einzige Konstante in der neuen Welt. Dann heißt es anpassen und schleunigst Erfahrungen sammeln, denn die Einöde außerhalb der Save-Zone ist erbarmungslos.
Im Online Survival „Will To Live Online“, liegt die Welt in Trümmern. Nur wenige Bastionen der Menschheit sind nach der atomaren Apokalypse noch übrig und dienen als Rückzugsort vor Mutanten oder Anomalien. Überzeugt der Early Access des Indie-MMORPG-Shooters aus dem Hause AlphaSoft LLC oder bleiben zu viele Wünsche und Fragen offen?
Die Antworten gibt es in unserem Test.

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In diesem Medizin-Zelt erhalten wir einige der ersten Aufträge.

Story/Szenario

Auch wir starten das Abenteuer in einer Safe-Zone. Zu Beginn wählen wir eine Charakterklasse aus, die gleichzeitig unsere Fähigkeiten und Talente festlegt. Wir können zwischen Miner, Söldner, Jäger und Ingenieur wählen. Wie bereits erwähnt haben alle Klassen bestimmte Stärken und Schwächen. Während der Söldner rabiater wirkt als der Jäger und besser mit Waffen umgeht, ist die Ingenieursklasse mit mehr Grips gesegnet.
Die Auswirkungen dieser spezifischen Fähigkeiten betreffen derzeit lediglich die jeweiligen Charaktereigenschaften und haben auf die Story, soweit man das in dieser Phase des Spiels beurteilen kann, keine Auswirkungen. Der Miner kann mehr Gewicht mit sich herum tragen und ist geschickt mit der Schrotflinte. Jäger können nicht allzu viel Gewicht tragen, sind dafür aber geschickter mit dem Gewehr und widerstandsfähiger gegen die verschiedenen Umwelteinflüsse. Söldner haben mehr Ausdauer und richten mehr Schaden mit der Waffe an während Ingenieure Spezialisten für Sprengstoff sind und mehr XP erhalten.

Es sollte also für jede Vorliebe etwas dabei sein. Wie bereits erwähnt, beginnt unsere Reise in einer kleinen Siedlung, der sogenannten Safe-Zone, die von einem Schutzschild umgeben ist. Die Safe-Zone steht unter der Leitung der Confederation. Diese militärähnliche Organisation soll für Ruhe und Ordnung sorgen, und Hintergründe zur Apokalypse erforschen. Zu Beginn erfahren wir, dass wir ziemlich übel zugerichtet in die Safe-Zone gebracht und scheinbar die komplette Erinnerung an die vorherigen Geschehnisse verloren haben.
Damit suchen wir nicht nur nach den Hintergründen des Weltuntergangs sondern auch nach unserer eigenen Vergangenheit.

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Diese Generatoren erzeugen Schutzschilde für die letzten Städte.

Gameplay

Ein spannender Aspekt in „Will To Live Online“ ist das Rollenspielähnliche Erfahrungssystem. Mit getöteten Mutanten oder gelösten Aufgaben erhalten wir Erfahrungspunkte die wir in Fähigkeiten und Eigenschaften unseres Charakters stecken können. Damit sind auch Spezialisierungen möglich. Möchte man ein guter Schütze sein oder lieber mehr Ausrüstung tragen können? Die Balance in diesem System stimmt! Das Leveln macht Spaß und je fortgeschrittener die Spielzeit, umso größer werden unsere Fähigkeiten. Die Motivation bleibt hierbei immer hoch. Auch das Crafting-System kommt nicht zu kurz.

Zwar sind die Möglichkeiten nicht ganz so groß wie etwa bei „Conan Exiles“, allerdings sind sie dem Titel angemessen. So können wir beispielsweise mit verschiedenen Rezepten ein Lagerfeuer oder Platten für Rüstungen aus schmieden. Sobald der Titel offiziell released wird, soll hier aber laut AlphaSoft LLC nochmal kräftig nachgelegt werden.

Das Open-World-Prinzip funktioniert im Early Access bereits recht gut. Zwar sind deutlich weniger Spieler auf den Servern zu finden als zum Start, allerdings wirkt eine überlaufene Einöde auch unglaubwürdig. Damit bleiben größere PvP-Schlachten aus und sind wohl auch (noch) nicht wirklich gewünscht.

Das PvE funktioniert dagegen im Singleplayer ganz gut. Das Erkunden der Umgebung, der Bunker und Minen bringt Spaß und die weitläufige Karte beugt Langeweile vor. Braucht man doch einmal Hilfe bei einem Abschnitt, kann man sich in Clans zusammenrotten und Aufgaben im Kollektiv lösen.
Wir sind gespannt wie dieses Prinzip weiter ausgebaut wird und wie die PvE bzw. PvP- Elemente beim offiziellen Release aussehen. Auf den Servern ist derzeit noch viel Luft nach oben, was Spielerzahlen betrifft.

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Aktuell ist es verhältnismäßig selten, andere Spieler zu finden.

Das Kampfsystem dagegen ist recht solide. Nichts was man nicht schon gesehen hätte. Wir zielen mit Kimme und Korn und haben kein Fadenkreuz auf dem Bildschirm vor uns. Wenn unser Charakter die Luft anhält, treffen wir etwas besser, wobei auch ohne Luftanhalten unsere digitale Hand ziemlich ruhig ist. Um hier wirklich Unterschiede herauszuarbeiten wäre es wünschenswert, die Unterschiede zwischen Schießen im Ruhezustand und Schießen unter Stress noch mehr herauszuarbeiten. Die Ballistik an sich soll laut Entwickler sehr realitätsnahe sein. Eine abschließende Bewertung dazu fällt in dieser Phase des Spiels noch schwer. Jedoch bringen die Feuergefechte schon jetzt ordentlich Spaß.

Um den Survival-Charakter im Spiel hochzuhalten müssen wir natürlich regelmäßig essen und trinken. Die drohende Dehydrierung ist bei „Will To Live“ noch nicht allzu gegenwärtig. Sicherlich haben wir die Anzeige über den Nahrungs- und Wasserhaushalt immer im Blick, die Ressourcen erscheinen aber nicht so knapp wie in anderen Survival-Games. Das ist ausdrücklich keine Kritik, sondern es dient den Spielfluss. Wir haben das alles im Blick, es drängt sich nur nie in den Vordergrund, sofern man diesen Punkt nicht vernachlässigt.

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Diese Bar im Startgebiet dient als Handels- und Questpunkt.

Technik & Performance

Die Animationen der mutierten Gegnerschaft wirken hier und da doch recht wackelig was die Kämpfe oft unübersichtlich werden lässt. Wenn beispielsweise eine mutierte Ratte durch dich durch springt und plötzlich hinter dir angreift, ist das anfangs noch nervig und mindert dann im Spielverlauf etwas den Spaß. Hier sollte seitens der Entwickler nochmal nachgesteuert werden. Auch einige Gegenstände die in der Landschaft stehen oder liegen, bedürfen einer kosmetischen Überarbeitung um nicht wie Fremdkörper zu wirken. Über kleineren Bugs, dass man beispielsweise gewisse Gegenstände nicht aufnehmen kann, sehen wir in dieser Phase des Spiels noch hinweg und hoffen auf Besserung.

Visuell hingegen befindet sich „Will To Live Online“ nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Nicht dass die Karte leer wirkt oder die Umgebung lieblos gestaltet wäre, grafisch gibt es schlichtweg mittlerweile andere Standards. Die Unreal Engine wurde hier für eine solide, wenn auch etwas veraltete Grafik genutzt.
Wenn man darüber hinwegsehen kann, tut dies dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Positiver Nebeneffekt soll sicherlich eine breite Spielerschaft sein, die man erreichen möchte. Im Vergleich zu „Conan Exiles“ sind die Systemvoraussetzung allerdings etwas höher.
Hier gilt es an der Performance zu arbeiten und dieses Missverhältnis zukünftig zu optimieren. Mindestens benötigt werden ein Intel Core i3 3100 MHz, 8GB RAM und eine nVidia GeForce 760 bzw. eine AMD R9 280 oder vergleichbare Hardware.
Optimal läuft der Titel mit einem Intel Core i5 3100 MHz, 16 GB RAM und einer nVidia GeForce GTX 970 bzw. AMD R9 390 oder vergleichbarer Hardware.

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Was hier leicht grün-„krisselich“ zu erkennen ist, ist eine Anomalie.

Fazit

Mit „Will To Live Online“ machen Survival- und Shooter-Fans nichts falsch. Bereits im Early Access weiß der Titel zu gefallen. Die Atmosphäre ist dicht, die Quests abwechslungsreich und das Szenario spannend. Bei den Animation und dem Crafting-System gibt es vereinzelt noch Luft nach oben, doch die Entwickler schicken regelmäßig neue Patches um eventuelle Schwächen nach und nach zu fixen. Die Schusswechsel fühlen sich schon jetzt sehr gut an und auch die Auswahl an Waffen ist zufriedenstellend. Dazu kommt das Open-World-Prinzip das auf der großzügigen Karte viel Spaß bringt.

Positiv hervorzuheben ist ebenfalls das Skill-System, dass an Rollenspiele erinnert. Es macht Spaß neue Fähigkeiten zu erlernen und unseren Charakter stetig weiterzuentwickeln.
Bleibt zu hoffen, dass dem Titel eine zu lange Early Access-Phase erspart bleibt und wir bald das fertige Spiel serviert bekommen.
Ein guter Grundstein ist definitiv gelegt.

Will To Live Online ist auf Steam für 14,99€ erhältlich.

Ãœberblick der Rezensionen
Story & Szenario
7
Gameplay
8
Technik & Performance
5
Preis-Leistung
9
Zockt alles was nicht bei "drei" auf dem Baum ist und hat sich, neben seiner Vorliebe für Sportspiele, vor allem am Open-World-Game festgekrallt. Reviews, Walktroughs und Previews gehören zu seinen Steckenpferden.
will-to-live-online-das-survival-rpg-im-testWill to Live Online hat eine Survival-Welt im Stalker-Stil umgesetzt, die zwar stimmig ist aber besonders in den Punkten Technik und Performance viel Potenzial verschenkt. Ein guter Grundstein wurde allerdings schon gelegt - und es bleibt abzuwarten, wie sich das Spiel im Laufe des Early-Access noch weiterenwickeln wird.

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