Die derzeit laufende Streamer-Challenge in Escape from Tarkov sorgt für Diskussionsstoff, sowohl unter Streamern als auch unter den Zuschauern und normalen Spielern des Spiels.
Hat Entwickler Battlestate Games hier zu kurzsichtig gehandelt und eigentlich nur Streamer für die eigene Reichweite mit einem kleinen Leckerli vor den eigenen Karren gespannt?
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Escape from Tarkov Streamer Challenge?
Aktuell läuft die sogenannte Streamer-Challenge in Escape from Tarkov. Für die Teilnahme an dieser konnten sich die Streamer bewerben und müssen dann an 9 Tagen in Folge Aufgaben erledigen.
Diese Aufgaben beinhalten das Ausschalten von Bossen und Scavs und das finden von Items auf einer bestimmten Map pro Tag.
Für jede Aktion werden Punkte gutgeschrieben, die am Ende des Tages ausgewertet werden.
Der Streamer mit den meisten Punkten gewinnt die Challenge und wird ein eigenes Streamer-Item im Spiel bekommen.
Die teilnehmenden Streamer bekommen für die Aktion einen Account gestellt, der alle Skills aufs Maximum trainiert hat, alle Händler auf der Maximalstufe freigeschaltet hat sowie 25 Millionen Rubel, 25.000 Euro und 25.000 USD in Ingame-Währung.
Die Nutzung des Flohmarktes ist nicht erlaubt.
Die Aktion findet auf den offiziellen Servern statt.
Als Gewinn winkt ein eigenes Streamer-Item im Spiel, welches den Streamer quasi im Spiel verewigt und bisher nur Content-Erstellern und Streamern vergeben wurde, die viele Inhalte rund um das Spiel herum erstellen.
Die Kritikpunkte am Event
Seitdem die Challenge angekündigt und die Rahmenbedingungen bekannt sind sieht häuft sich das kritische Feedback, sowohl von Spielern und Zuschauern als auch von den teilnehmenden Spielern selbst.
Schwammiges Regelwerk
Einige der Regeln für die Challenge scheinen schwer bis garnicht korrekt nachvollziehbar zu sein und auch gegen den Sinn eines interaktiven Streams zu gehen.
So ist es den Teilnehmern beispielsweise nicht erlaubt, jegliche Hilfe durch Dritte zu bekommen. Das scheint sich sowohl auf jegliche Interaktionen im Spiel zu beziehen (das erhalten von Items oder Scav-Spieler die sich ohne Gegenwehr erledigen lassen) als auch auf Hilfestellungen im Stream-Chat der Streamer.
Wenn also ein Zuschauer im Chat auf einen Fehler hinweist oder einen Tipp gibt, darf der Streamer damit nicht interagieren sondern muss die Nachricht löschen.
Eine weitere Regel bezieht sich auf der Verwendung des Escape from Tarkov-Wiki. So war es zwischenzeitlich nicht erlaubt dieses zu nutzen, bevor die Entwickler ihre Meinung wieder änderten.
Beide Regeln sind quasi nicht vernünftig nachvollziehbar und durchsetzbar und beschneiden die Streamer um die Interaktion mit ihren Zuschauern.
Regionswechsel und öffentliche Server
Das komplette Event findet auf den normalen, offiziellen Servern von Escape from Tarkov statt. Das begünstigt neben Störungen und den sogenannten „Stream-Snipern“ (Spieler die versuchen mit Streamern in eine Runde zu kommen und diese zu jagen) auch den Wechsel auf andere Serverregionen.
Die meisten Punkte verdient nach einigen Tests derjenige, der möglichst viele PvP-Kämpfe vermeidet, die meisten Scavs und Bosse erledigt und viel lootet.
Das verleitet viele Streamer dazu auf Server zu wechseln, auf denen zu ihrer Stream-Zeit weniger Spieler aktiv sind, als auf ihrem Hauptserver.
Spieler die diesen Praktiken nicht nachkommen haben quasi kaum eine Chance und kritisieren dass es den Entwicklern egal zu sein scheint.
Zu großes Zeitfenster
Sobald ein Streamer beginnt am jeweiligen Tag zu spielen hat er 8 Stunden Zeit, für den Tag Punkte zu sammeln. Diese Zeit läuft ununterbrochen und lässt sich nicht aufteilen.
Wer also halbwegs konkurrenzfähig bleiben will muss jeden Tag einen 8 Stunden-Slot durchspielen, auf der selben Map.
Viele Streamer gaben bereits in den ersten Tagen der Challenge an, dass die Zeitspanne für sie nicht einhaltbar sei und viele Streamer ausschließt, die auch noch andere Verpflichtungen haben.
Aufgaben schließen PvP aus
Ein weiterer Kritikpunkt der Community ist, dass sämtliche Aufgaben sich auf Loot und Scavs und Bosse – also PvE-Aktivitäten – beziehen. Allerdings gibt es keinerlei Punkte für jegliche PvP-Aktivitäten.
Dabei ist der Konflikt mit anderen Spielern der Dreh- und Angelpunkt für Escape from Tarkov, der das Spiel überhaupt erst so spannend macht.
Der aktuelle Stand der Tages-Aufgaben zwingt Spieler aber fast dazu, anderen Spielern aus dem Weg zu gehen und vor Kämpfen eher wegzulaufen.
Auch für die Zuschauer bleibt das Event damit weniger interessant.
Auswirkungen für die Challenge
Der ganze Katalog an Kritikpunkten und undurchsichtigen Regelungen führte in Konsequenz dazu, dass viele Teilnehmer garnicht erst anfingen für die Challenge zu spielen oder nach kurzer Zeit das Handtuch warfen.
Laut eigenen Aussagen von Battlestate Games wurden über 1400 Streamer für das Event registriert, von denen nur etwa 80% überhaupt zum Start antraten.
An Tag 3 waren schon nurnoch etwas über 50% der Teilnehmer dabei und an Tag 7 ist nurnoch ein drittel des Teilnehmerfeldes aktiv.
- Tag 1 – 1155 aktive Teilnehmer
- Tag 2 – 966 aktive Teilnehmer
- Tag 3 – 735 aktive Teilnehmer
- Tag 4 – 616 aktive Teilnehmer
- Tag 5 – 529 aktive Teilnehmer
- Tag 6 – 444 aktive Teilnehmer
- Tag 7 – 404 aktive Teilnehmer
(Zahlen entnommen vom offiziellen Scoreboard anhand der Teilnehmer die Punkte erspielt haben)
Natürlich wird sich das Event als PR-Aktion für Entwickler Battlestate Games trotzdem gelohnt haben. Von Seite der Streamer und Spieler sieht die Sicht wahrscheinlich etwas anders aus.
Es bleibt fraglich ist ob so eine Aktion überhaupt nochmal stattfindet – und falls ja, wieviele Spieler noch bereit sind dann daran teilzunehmen.
Viele der Kritikpunkte und Schwachpunkte der Challenge hätte man rückblickend wohl mit etwas besserer Planung vermeiden können.
Daher bleibt zu hoffen, dass die Entwickler daraus gelernt haben.
Bis jetzt hat sich Battlestate Games zu der Kritik in keinster Weise geäußert, ein etwaiges Statement könnte am kommenden Dienstag im Rahmen einer neuen Ausgabe des TarkovTV-Livestreams erfolgen.
Ist es für euch überhaupt interessant einem solchen Event zuzuschauen, oder fehlt euch dazu der Anreiz?
Lasst es uns wissen!
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