In den Jahren vor dem Krieg war ArcJet Systems ein hochangesehenes Unternehmen, aber auch ein erfolgreicher Zulieferer für Militär und zivile Luftfahrt, welches sich auf die Entwicklung modernster Fluggeräte, Kommunikations- und Antriebssysteme spezialisiert hatte.
Im westlichen Commonwealth gelegen, befindet sich ArcJet Systems direkt zwischen dem Staatlichen Vorratslager und Graygarden. Wenn wir nicht schon vorher auf den fast idyllisch gelegenen Gebäudekomplex gestoßen sind, dann doch spätestens in der Bruderschafts-Hauptquest „Ruf zu den Waffen“, in der wir Paladin Danse auf der Suche nach einem Hochleistungssender unterstützen sollen.
Das Äußere der Anlage hat seinen einstigen Glanz verloren – nur die Nachbildung eines Fluggerätes zeugt noch von ganz anderen Zeiten und einer hochmodernen Firma. Der Zugang ist auf zwei Wegen möglich – durch den Eingang des Hauptgebäudes oder durch einen Aufzugsschacht auf der Rückseite der Anlage in einem Nebengebäude. Im Inneren befinden sich auf zwei Stockwerken zahlreiche Büros und Labore. Zudem verfügt ArcJet Systems über einen Maschinenkern, der sich auf insgesamt vier Stockwerke nach unten in den Keller erstreckt.
Ein ausgeklügeltes, fast schon übertriebenes Sicherheitssystem der Firma hat bis heute erfolgreich sämtliche Störenfriede fern halten können. Also Vorsicht vor etwaigen Geschütztürmen und Protektrons, wenn Sie sich in die Anlage begeben wollen…
Die Geschichte des Unternehmens
Im Jahr 2287 können wir anhand von Aufzeichnungen erfahren, dass ArcJet Systems mindestens seit 2075 von einem gewissen Thomas Reinhardt geleitet wurde. Die Firma steckte insgeheim in einer finanziellen Krise, doch mit dem Vorstandsvorsitzenden Reinhardt erlangte das Unternehmen in den folgenden Jahren eine beispiellose Berühmtheit. Nicht zuletzt dadurch, weil es ihm gelang einen sehr wichtigen und natürlich auch hoch profitablen Auftrag von der USSA (United States Space Administration) an Land zu ziehen. Das nationale Raumfahrtprogramm der USA hatte sich ein hohes Ziel gesetzt – eine Rakete zu bauen, mit der Astronauten zum Mars fliegen können…
ArcJet Systems sollte hierfür nichts Geringeres als den Antrieb konstruieren und mit Dr. Rory McClellan konnte man eine wahre Koryphäe auf dem Gebiet der nuklearen Antriebssysteme anwerben. Alles schien perfekt und der Erfolg der Firma wäre auch nicht zu bremsen gewesen, hätte es nicht diverse Rückschläge in der Entwicklung gegeben. Und obwohl man sämtliche Probleme letztendlich lösen konnte, sollte ein Vorfall alles verändern und die Firma zu Fall bringen.
Das Medieninteresse war wie man sich vorstellen kann enorm. So auch der Druck, der auf allen lastete. ArcJet Systems musste Ergebnisse liefern und vielleicht war es sogar dieser Druck, der die Mitarbeiter unvorsichtig werden ließ. Es geschah das Unvorstellbare: eine außenstehende Person (Fotograf, Reporter, Spion – man weiß es nicht genau) konnte in das Allerheiligste der Firma vordringen und verbrannte bei lebendigen Leibe bei einem Antriebstest und wurde so zum Opfer Ihrer/seiner eigenen Neugierde.
Definitiv ein Unfall und zunächst wussten nur der Vorstandsvorsitzende und der Leiter der Sicherheit etwas über diesen Vorfall und versuchten das Ganze zu vertuschen. Warum? Man hatte schlichtweg Angst vor den Folgen! Selbst als Dr. McClellan dem Ganzen auf die Spur kam und Thomas Reinhardt zur Rede stellte, wollte dieser nicht zur Vernunft kommen.
Alles für die Firma und obwohl 2077 kurz vor Ausbruch des großen Krieges, das Marsprojekt auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wurde, dachte die Führung voller Egoismus nur an das Fortbestehen der Firma und deren Profit.
Dr. McClellan´s letztes Vorhaben, sämtliche Beweise der Öffentlichkeit preis zu geben, scheiterte durch den Fall der Bomben und so schlummerte das große Geheimnis von ArcJet Systems über 200 Jahre lang in den Terminals des einst so angesehenen Unternehmens – bis wir kamen und wieder einmal mehr über die Fehler in der Menschheitsgeschichte nur noch mit dem Kopf schütteln können…
Inhaltsverzeichnis
- Sämtliche noch unbeschädigte Projektaufzeichnungen zum Marsflug auf dem privaten Terminal des Generaldirektors Thomas Reinhardt:
- Sämtliche noch unbeschädigte Notizen zum XMB-Hilfstriebwerk auf dem privaten Terminal von Dr. Rory McClellan:
- Sämtliche noch unbeschädigte Notizen auf dem Terminal des Leiters der Sicherheit Sam Brent:
- Sämtliche noch unbeschädigte Reparaturaufträge auf einem Mechanikerterminal:
- Sämtliche noch unbeschädigte Mitteilungen auf dem Rezeptionsterminal:
- Sämtliche noch unbeschädigte Laborberichte zum XMB und zum Sender auf dem ArcJet-F&E – Labor 5 Terminal:
- Prototyptestlabor – Analytikerstation 3 – Inhalt eines dort weggeworfenes ArcJet-Arbeitsprotokolls:
Sämtliche noch unbeschädigte Projektaufzeichnungen zum Marsflug auf dem privaten Terminal des Generaldirektors Thomas Reinhardt:
August 2075: Nach sechs Monaten hat die United States Space Administration endlich ArcJet den Auftrag für die Entwicklung der Antriebs- und Kommunikationssysteme von Projekt Marsflug erteilt. Es war riskant, mein Team vor Erteilung des Auftrags mit der Arbeit am XMB-Hilfstriebwerk anfangen zu lassen, aber sieht aus, als würde sich das bestens bezahlt machen. Wir müssen noch eine Menge mit der Agentur besprechen, und vor uns liegt tonnenweise Arbeit, aber ich denke, dieser Auftrag wird ArcJet endlich zu Bekanntheit verhelfen.
September 2075: Heute konnte ich unser XMB-Hilfstriebwerk-Team um Dr. Rory McClellan erweitern. Es gibt kaum jemanden, der Dr. McClellan das Wasser reichen kann, wenn es um nukleare Antriebssysteme geht, also war das wirklich ein Glücksfall. Es hat das Unternehmen eine enorme Menge Geld kostet, ihn aus seinem Vertrag als Militärentwickler auszulösen, aber am Ende wird das sicher jeden Dollar wert gewesen sein. Wir haben der USSA versprochen, dass das Hilfstriebwerk spätestens ein Jahr vor dem Start im Juli 2078 fertig sein wird. Mit Dr. McClellan am Ruder sollten wir diesen Termin locker einhalten können.
Dezember 2075: Kurz vor den Feiertagen ist es an der Zeit für einen kurzen Blick auf alles, was dieses Jahr so bei ArcJet Systems passiert ist. Noch vor fünf Monaten hat mein Unternehmen verzweifelt versucht, sich über Wasser zu halten. Jetzt, da die Projekte XMB-Hilfstriebwerk und Hochleistungssender auf Hochtouren laufen, sieht es aus, als würde ArcJet eine zweite Chance bekommen. Dank Dr. McClellan liegen wir im Zeitplan und unter dem Budget. Die USSA freut sich über unseren Fortschritt, und es ist sogar schon die Rede von künftigen Verträgen nach unserer Lieferung. Ich glaube nicht, dass man das Jahr positiver beenden könnte.
März 2076: Dr. McClellan hat mich wieder darüber in Kenntnis gesetzt, dass wir ein Problem mit dem XMB-Hilfstriebwerk haben. Die USSA beharrt darauf, dass das Triebwerk das zulässige Gewicht nicht überschreiten darf, aber dank dem Untersystem zur Uranium-Veredelung sind wir ein paar hundert Tonnen darüber. Wir liegen jetzt einen Monat hinter dem Zeitplan, und ehrlich gesagt gerate ich langsam in Panik. Dr. McClellan versichert mir, dass er schon bald eine Lösung haben wird, aber davon kann ich nachts auch nicht besser einschlafen.
Juli 2076: Die USSA hat ihre PR-Kampagne für Projekt Marsflug gestartet, und ArcJet Systems steckt mittendrin. Letzte Woche habe ich wohl fünfzehn verschiedene Interviews gegeben, in denen immer und immer wieder dieselben Fragen gestellt wurden. Alle wollen wissen, wann wir das XMB-Hilfstriebwerk liefern, damit die ihre hübschen Fotos davon schießen können, wie die USSA den ersten Testlauf durchführt. Und ich kann nur weiter lächeln und ihnen Geschichten darüber erzählen, dass das XMB geliefert wird, sobald es fertig ist. Hoffentlich löst Dr. McClellan unser Gewichtsproblem bald, sonst bekommen wir nie wieder einen Auftrag der USSA.
November 2076: Kaum zu glauben, aber Dr. McClellans Team hat endlich das Gewichtsproblem des XMB gelöst. Jetzt müssen wir nur noch ein paar Schrauben festziehen und das Ding in den Triebwerkskern hieven. Wenn wir Glück haben, können wir den Testlauf des Hilfstriebwerks direkt nach Neujahr durchführen. Schon lustig – das ganze Jahr über sah alles so trostlos und chaotisch aus, und pünktlich zu den Feiertagen scheint dann endlich alles zu klappen.
Februar 2077: Wir haben für den Testlauf des XMB-Hilfstriebwerks im Triebwerkskern morgen einen Fototermin festgelegt. Wir schicken sie alle runter in den Kontrollraum, wo sie ihre Fotos durch das Thermoglasfenster schießen dürfen, nachdem Dr. McClellan ihnen kurz erklärt hat, wie das Hilfstriebwerk funktioniert. Das Triebwerk hat eine enorme Schubkraft, also sollte das eine recht spektakuläre Show werden.
März 2077: Der Unfall vor dem Testlauf des XMB-Hilfstriebwerks ist jetzt zwei Wochen her. Irgendwie hat ein Fotograf es geschafft, ein paar Stunden zu früh an den Sicherheitsleuten vorbei in den Triebwerkskern zu gelangen. Dr. McClellan führte zu dem Zeitpunkt einen Schnelltest am Hilfstriebwerk durch und hatte es ein paar Sekunden lang laufen lassen, um sicherzustellen, dass es bereit für die Vorführung ist. Dabei wurde der Fotograf vollständig eingeäschert. Dem Himmel sei Dank, dass niemand sonst davon Wind bekommen hat. Brent soll sich um die Überreste kümmern… Schließlich bezahle ich ihn ja dafür. Wenn die Öffentlichkeit von diesem Unfall Wind bekommt, ist das Projekt gelaufen. Dann kann ich draußen gleich ein „Zu Verkaufen“-Schild aufstellen.
September 2077: Aufgrund der Unruhen in Übersee ist die USSA sich unsicher, ob sie Projekt Marsflug fortsetzen soll. Man hat mir gesagt, dass je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, möglicherweise ein Jahr oder mehr pausiert werden muss. Wenn das eintritt, müssen wir irgendwie mit den Einnahmen des Hochleistungssender-Vertrags über die Runden kommen, den wir bereits erfüllt haben. Ich versuche, die Moral hier aufrechtzuerhalten, aber das ist leichter gesagt als getan, während uns die Welt um die Ohren fliegt. Hoffentlich kann unsere Regierung das alles regeln, damit wir wieder an die Arbeit gehen können.
Sämtliche noch unbeschädigte Notizen zum XMB-Hilfstriebwerk auf dem privaten Terminal von Dr. Rory McClellan:
Oktober 2075: Es ist toll, wieder im privaten Sektor zu sein. Die Arbeit für das Militär ist ein schrecklicher, nie endender Trott aus nicht eingehaltenen Versprechungen, gekürzten Budgets und lächerlichen Abgabeterminen, die ich wirklich gelernt habe zu hassen. Die Arbeit am XMB-Hilfstriebwerk ermöglicht es mir endlich, meinen Horizont zu erweitern und mich mit etwas zu befassen, wovon ich schon immer geträumt habe – mitzuhelfen, Astronauten zum Mars zu schicken. Thomas scheint meine Vision zu teilen, daher bin ich mir sicher, dass wir mit seinem Geld und meinem Know-how der US-Weltraumverwaltung ein überlegenes Produkt liefern können.
März 2076: Heute musste ich Thomas schlechte Neuigkeiten überbringen. Ich habe ihm gesagt, dass das Triebwerk zu schwer für die Anforderungen der USSA ist und wir mehr Zeit als erwartet benötigen, um das Problem zu lösen. Noch nie habe ich ihn so wütend gesehen. Seine Reaktion hat mich an einige der Armeegeneräle erinnert, mit denen ich früher gearbeitet hatte. Er hat eine Weile gebrüllt, aber als er erkannte, dass wir daran nicht viel ändern können, hat er sich beruhigt und wir konnten uns damit beschäftigen. Ich glaube, das Gewichtsproblem dürfte den Zeitplan um drei bis sechs Monate verlängern, aber wir könnten auch Glück haben und es früher hinbekommen. Sollte es länger dauern, werde ich mich wohl irgendwo anders nach einer Stelle umsehen müssen.
November 2076: Dank einiger Vorschläge meines Forschungsteams und ein paar schlafloser Nächte konnte ich das Endgewicht des XMB-Hilfstriebwerks auf sage und schreibe 17 Pfund weniger als in den USSA-Richtlinien angegeben verringern. Thomas war überglücklich, als ich ihm die Nachricht überbrachte, danach habe ich mit meinem Team in einer Bar gefeiert. Genau diese Momente halte ich in Ehren und genau deshalb habe ich mein gesamtes Leben der Forschung gewidmet.
Februar 2077: Heute hätte es eigentlich eine Presseveranstaltung geben sollen, aber Thomas hat sie nur wenige Stunden vorher abgesagt. Ich bin mir sicher, dass das XMB-Hilfstriebwerk für einen Testlauf bereit war, daher weiß ich nicht, was diesen plötzlichen Sinneswandel verursacht hat. Nach einem Gespräch mit Sam Brent, unserem Leiter der Sicherheit, teilte er mir mit, dass es möglicherweise einen Sicherheitsverstoß gegeben habe und er die Empfehlung ausgesprochen hätte, die gesamte Veranstaltung auf einen späteren Termin zu verschieben. Ich muss sagen, dass dieser gesamte Tag ziemlich seltsam war. Irgendwie glaube ich, Brent sagt mir nicht die ganze Wahrheit.
Oktober 2077: Ich kann gar nicht glauben, was ich heute entdeckt habe. Ich ging die Videoaufzeichnungen aller bisherigen Testläufe des XMB durch und stieß auf den Vortest zum Kohlenstoffabbrand, den ich im Februar durchgeführt hatte. Ich schwöre, dass ich auf einer der Kameras kurz vor dem Zünden des Triebwerks jemanden an der Unterseite des Maschinenkerns habe langlaufen sehen. Ich brachte das Band direkt zu Thomas und warf es ihm auf den Schreibtisch. Er schaute kurz drauf und sagte mir, dass dieser arme Kerl bei lebendigem Leibe verbrannt wäre und Brent den Unfall vertuscht hätte! Ich konnte es gar nicht glauben! Ich sagte, dass ich damit direkt zur Polizei gehen würde, aber er drohte, mich umzubringen – und meine Familie. Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich glaube ich habe keine andere Wahl, als die Bänder morgen direkt an die Presse zu übergeben und zu hoffen, dass die Behörden Thomas aufhalten können, bevor er eine Dummheit begeht.
Sämtliche noch unbeschädigte Notizen auf dem Terminal des Leiters der Sicherheit Sam Brent:
Sicherheitsbedenken von Thomas Reinhardt, CEO – an das gesamte Sicherheitspersonal: Ich möchte, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Team eine neue Sicherheitsstrategie für den ArcJet-Komplex ausarbeiten. Das ist unser erster Auftrag für die USSA und ich möchte keine Probleme mit der Sicherheit haben, wenn wir am XMB-Hilfstriebwerk arbeiten. Verdoppeln Sie die Bewachung rund um die Uhr und installieren Sie automatische Abwehrmaßnahmen innerhalb der Anlage. Ich möchte außerdem noch, dass Sie einen Berater einstellen, um ein besseres Sicherheitspasswort für unsere Terminals auszuarbeiten. Das automatische Versenden von Passworten per Mail nach Ablauf einer bestimmten Zeit ist lächerlich.
Geschütztürme von Sam Brent, Leiter der Sicherheit – an das gesamte ArcJet-Personal: Ab morgen geben wir Identifikationsmarken an alle Mitarbeiter aus, die jederzeit getragen werden müssen. Die Marken sind mit einem schwach radioaktiven Isotop überzogen, das unsere internen Sicherheitsgeschütztürme davon abhält, versehentlich die eigenen Mitarbeiter zu erschießen. Sollten Sie sich ohne Marke in der Nähe des Maschinenkerns aufhalten, sind wir nicht verantwortlich für Verletzungen, die Sie in diesem Fall eventuell erleiden. Die Geschütztürme gehen in einer Woche in Betrieb, daher empfehle ich Ihnen, sich schnellstmöglich für Ihre Marke anzumelden.
Vorfall im Maschinenkern von Thomas Reinhardt, CEO – an Sam Brent, Leiter der Sicherheit: Sam, was zum Teufel ist da unten los? Wie ist ein Pressevertreter an der Sicherheit vorbei, durch die gesamte Forschungseinrichtung und bis zum Maschinenkern gekommen, ohne unsere Alarme oder Geschütztürme auszulösen? Wir haben hier einen ganz schönen Schlamassel und Ihre Aufgabe wird es sein, ihn wieder zu beseitigen. Es ist mir egal, wie Sie das bewerkstelligen, aber tun Sie es. Sollte das später auf uns zurückfallen, werden Sie dafür verantwortlich gemacht, das schwöre ich Ihnen.
Erinnerung Passwortsicherheit von Sam Brent, Leiter der Sicherheit – an alle Mitarbeiter: Dies ist die jährliche Erinnerung daran, dass alle Passwörter für die Terminals und Zentralrechner monatlich geändert werden müssen. Sollte dies nicht geschehen, kann das zu automatischen Passwortänderungen, zur Aufhebung von Netzwerkprivilegien und/oder zu Disziplinarmaßnahmen führen. Bitte tragen Sie dazu bei, dass ArcJet Systems weiterhin sicher bleibt.
Sämtliche noch unbeschädigte Reparaturaufträge auf einem Mechanikerterminal:
Auftrag 098A100: Habe ein neues Terminal in Reinhardts Büro installiert. Nachdem wir diesen Marsflugauftrag erhalten haben, will er auf dem Ding ziemlich heftige Sicherheitsmaßnahmen haben. Keine Ahnung, ob er unter Verfolgungswahn leidet, oder es wirklich einen Grund gibt, sich Sorgen zu machen. Er kriegt von mir das Beste, was wir zurzeit bieten können.
Auftrag 098A112: Okay, jetzt bin ich überzeugt davon, dass Reinhardt unter Verfolgungswahn leidet. Er hat mich automatische Sicherheitsgeschütztürme im Hauptkorridor vor seinem Büro aufstellen lassen. Man könnte meinen, wir arbeiten für das Militär und nicht bloß für die US-Weltraumverwaltung.
Auftrag 098A115: McClellan nervt mich andauernd damit, dass dem Zentralrechner immer wieder der Platz ausgeht. Ich habe zusätzlichen Speicher bei unserem Zulieferer bestellt, aber hier unten passen bald keine weiteren Konsolen mehr rein. Eventuell muss ich mit Reinhardt sprechen, damit wir einen Teil der Büroabschnitte nutzen können. Dürfte kein allzu großes Problem sein.
Auftrag 098A122: Brent ist vorbeigekommen und wollte alle Aufzeichnungen der Videoüberwachungen des letzten Monats vom Zentralrechner haben. Ich hab ihn gefragt, ob ich ihm Sicherungskopien anfertigen soll, aber er hat nur wie immer gegrunzt und die Originale verlangt. Ich weiß nicht, was er damit vorhat, und ich wollte es auch nicht wissen. Solang ich meinen Gehaltsscheck kriege, ist mir das schnurzpiepegal.
Sämtliche noch unbeschädigte Mitteilungen auf dem Rezeptionsterminal:
Rezeption von Sam Brent, Leiter der Sicherheit – an Empfang: Wie gewünscht habe ich einen Bodensafe im Bereich der Rezeption einbauen lassen. So können Sie eingehende Lieferungen bezahlen und Wertsachen verstauen, bis sie an einen sichereren Ort gebracht werden können. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie Probleme mit dem Safe oder dem Schließmechanismus haben.
Presse von Thomas Reinhardt, CEO – an alle Rezeptionsmitarbeiter: Mir ist bewusst, dass unsere Ankündigung bezüglich des Marsflug-Projekts großes Interesse bei den Medien hervorgerufen hat. Wenn Mitglieder der Presse um Stellungsnahmen oder Interviews bitten, verweisen Sie sie bitte direkt an unsere PR-Abteilung. Versuchen Sie nicht, Fragen selbst zu beantworten, und geben Sie keine Informationen zum Projekt heraus, sofern Sie nicht zuvor eine Genehmigung dazu erhalten haben.
Sämtliche noch unbeschädigte Laborberichte zum XMB und zum Sender auf dem ArcJet-F&E – Labor 5 Terminal:
XMB-Treibstoffgemisch 01: Ich versuche Dr. McClellan immer noch davon zu überzeugen, dass der Wechsel von Uran zu Deuterium ein wesentlich höheres Verbrennungs-Schub-Verhältnis zur Folge haben wird. Er macht sich Sorgen, dass die Deuterium-Raffinierung den Zeitplan des XMB-Hilfstriebwerks um ein paar Monate verlängert, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es das Risiko wert ist. Ich weiß, dass Reinhardt uns sowieso schon alle sieben Tage die Woche an dem Projekt arbeiten lässt, aber mir ist die zusätzliche Zeit egal, wenn dadurch die Effizienz des Triebwerks verbessert wird.
XMB-Treibstoffgemisch 02: Tja, ich habe mein Bestes gegeben. Ich habe Dr. McClellan meine Vorführung gezeigt und er war beeindruckt. Er hat meine Notizen direkt zum Vorstand mitgenommen und um eine Projektverlängerung gebeten, aber Reinhardt hat Nein gesagt. Ich verstehe nicht, warum alles nur auf Geld hinausläuft. Wir schicken Menschen auf den Mars und möchten, dass sie so sicher und effizient wie möglich dorthin gelangen. Aber alles, was diese Mistkerle interessiert, ist die Tatsache, dass ein um drei Monate längerer Zeitplan sie ein paar Millionen Dollar kosten wird. Ich bin es ganz ehrlich leid, dass die Bilanz uns diktiert, was wir im Labor tun und lassen. Nach Abschluss dieses Projekts werde ich mir irgendwo anders eine Arbeit suchen.
Hochleistungssender 01: Nachdem das Treibstoffproblem mittlerweile behoben ist, wurde ich vom XMB-Hilfstriebwerk abgezogen und arbeite jetzt am Hochleistungssender. Ich glaube ehrlich gesagt, dass ich nicht mehr beim Antriebsprojekt dabei bin, weil ich als Einziger so dumm bin, mich zu beschweren, wenn die Dinge schieflaufen. Statt also Treibstoffgemische und thermodynamische Kalkulationen zu optimieren, lassen sie mich jetzt eines unserer hochgelobten Funkgeräte feinabstimmen. Wie schön, dass ich meinen Abschluss in Kernphysik dafür verschwenden darf. Meine Aufgabe besteht darin, die Reichweite des HLS bis zum Ende des Monats um mindestens 50 Prozent zu erhöhen. Dürfte ein Kinderspiel sein.
Hochleistungssender 02: Es hat nur drei Wochen gedauert, aber ich konnte den Senderradius des HLS um mehr als 70 Prozent erhöhen. Mit einem dieser Schätzchen auf dem Schiff der NSSA müssten sie ein Signal innerhalb von zehn Minuten hin- und zurückschicken können. Jetzt muss ich nur noch die Größe um ungefähr die Hälfte verringern, damit alles wie angefordert passt, dann bin ich fertig. Hoffentlich bekomme ich danach wieder etwas Interessanteres zu tun.
Prototyptestlabor – Analytikerstation 3 – Inhalt eines dort weggeworfenes ArcJet-Arbeitsprotokolls:
Techniker Rand: Hier Techniker Rand von der Abteilung ArcJet-Antiebssysteme. Bei mir ist Techniker Janowski. Arbeitsprotokoll A-1190. Janowski und ich arbeiten jetzt seit rund drei Monaten am Projekt Marsflug, und ich glaube, dass wir die Schubberechnung abgeschlossen haben.
Techniker Janowski: Mann, wie gerne würde ich die Jungs begleiten. Wäre schön, von unserem verdammten Planeten wegzukommen.
Techniker Rand: Hey, reiß dich zusammen, wenn wir diese Protokolle nicht anständig aufnehmen, fliegen wir raus. Der Aufseher hat es ohnehin schon auf uns abgesehen, weil wir länger brauchen als versprochen.
Techniker Janowski: Na und? Wir müssen eh zur Armee. In ein paar Wochen geht es los, schon vergessen? Bald machen wir Liegestütze und essen gefriergetrocknete Rationen, und dann werden wir uns wünschen, unsere Tage in einem kuscheligen Privatlabor verbringen zu dürfen.
Techniker Rand: Ich versuche es zu verdrängen, dass man mir den Kopf an der Front wegblasen könnte. Und mich auf die Arbeit zu konzentrieren, hilft mir dabei.
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